Tao und Strings

Diesseits und Jenseits der Raum-Zeit-Netze
von Ulrich Warnke

Der "geistige Überraum"
von Ulrich Kramer

 

Qi Gong als taoistische Gesundheitsvorsorge
von Heike Koch

Zu dem Beitrag von Ron Engert liegt leider kein Text vor

Das Platonische-Körper-Modell
von Robert Gansler

Informations-Energetik
von Reinhard Köcher

Am 12. und 13. April 2003 trafen sich 20 Mitglieder der deutschen Gruppe des SMN sowie Interessierte zum Frühjahrstreffen in Blaubach in der Nordpfalz. Im Nachfolgenden ein kurzer Bericht dazu. Wer einige Fotoimpressionen haben möchte, kann über die Navigationsleiste eine kleine Blaubach Diashow starten.

Das Thema Tao und Strings deutete den Bogen an, den das Treffen umspannte. Es ging einerseits um neuste physikalische Theorien, teilweise bereits akzeptiert, teilweise noch in der Diskussion, sowie um die Verbindung zu den alten Weisheiten, vor allem aus Asien.

Gruppenfoto der TeilnehmerInnenHauptvortragender war Dr. Ulrich Warnke von der Universität Saabrücken. Seine Forschungen beschäftigen sich vor allem mit der Tatsache, dass das, was wir als Materie ansehen, zu 99,999 % aus „Nichts“ bestehen, also aus dem, was physikalisch als Vakuum bezeichnet wird. Wäre der Mensch so groß wie der Eifelturm, dann entspräche seine Größe abzüglich des leeren Raumes in den Atomen und Molekülen  gerade der eines Flohs. Auch die eigentlichen Materieteilchen, also Elektronen, Protonen, Neutronen und andere, bestehen nur aus schwingenden Strings, also winzigsten Fäden oder membranartige Strukturen, die die Grundstruktur dieser Teilchen darstellen.

Das Vakuum zwischen diesen Strings ist aber nicht, wie sein Name suggeriert, leer und nutzlos. Im Gegenteil, es spielt die eigentlich bedeutende Rolle. Die Rolle eines Energie- und eines unbegrenzten Informationsspeichers. Da im Vakuum die Limitierung der Lichtgeschwindigkeit nicht gilt wird darüber hinaus diese Information instantan, also völlig gleichzeitig an alle Orte im Universum übertragen. Informationen werden in diesem quasi unbegrenzten Speichermedium in Form von Hologramm ähnlichen Strukturen hinterlegt. Alle Informationen des gesamten Universums befinden sich dort und neue kommen ständig hinzu; aus dem Vakuum kommt auch der Geist und das Bewusstsein. Jeder Mensch ist zumindest in der Lage alle diejenigen Informationen, die er oder sie selbst dort eingeprägt hat, auch wieder abzurufen. Darüber hinaus sind aber einige Menschen offensichtlich in der Lage auch auf andere Information aus diesem Universalspeicher zurückzugreifen. Und genau da ist die Brücke zu den alten Weisheiten, denn diese haben Aussagen vor tausenden von Jahren vorweg genommen, die heute in der westlichen Welt durch mühsame und oft sehr kostenaufwendige Forschung errungen werden. Vom String zum Tao schließt sich hier der Kreis.

Ulrich Warnke hat allen TeilnehmerInnen des Treffens mit didaktischem Geschick und vielen Beispielen dieses nicht einfache Thema näher gebracht. Wesentlich dazu beigetragen hat seine dicke Mappe mit Dutzenden von sehr gut gestalteten Folien. Der Samstag, den Warnke alleine gestaltet hat, brachte somit viel Stoff zum Nachdenken und Weiterdiskutieren.Dr. Ulrich Warnke (rechts) im Pausengespräch

Am Sonntag gab es fünf verschiedene Vorträge. Den Anfang machte Ulrich Kramer mit den Ergebnissen transpersonaler Psychologie aus seiner Praxis. Bei den meisten Klienten verschwinden die unerwünschten Phänomene, sobald sie ihre damit in Zusammenhang stehenden geistigen Vorstellungsbilder („Menschen sind die Opfer ihrer Bilder“) erkannt und emotional neutralisiert haben, und zwar selbst dann, wenn diese nicht ihrer persönlichen Vergangenheit zuzuordnen sind. Ulrich Kramer machte dies durch verschiedene anschauliche Beispiele aus seiner Arbeit deutlich.

In Anschluss folgte Ron Engert, Herausgeber der Tattva Viveka, mit einem interessanten Vortrag über die Bhagavad-gita. Er machte deutlich, dass der 5000 Jahre alte Text, der ein Auszug auf einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen ist, letztendlich die Grundlage für die meisten anderen fernöstlichen Philosophien darstellt. Er zeigte an verschiedenen Stellen noch einmal sehr deutlich die Verbindung zu den am Vortag gehörten Ausführungen. Der Grundgedanke besteht darin, dass es neben der materiellen auch eine spirituelle Energie gibt.

Heike Koch, eine Psychologin, führte in die Qi-gong Medizin ein. Sie erläuterte, dass Qi-gong nicht nur eine Übung ist, wie sie in Deutschland häufig in Kursen angeboten wird, sondern einen Überbegriff ist für medizinische Behandlung, Kampfkunst, Erleuchtung und auch die bekannten Übungen. Qi ist die Lebensenergie und diese muss sich im ungehinderten Fluss befinden. Ist dieser gestört, kann man auf verschiedene Arten eingreifen. Eine Art sind die Übungen, eine andere Art ist die Konzentration auf das Qi, ohne dabei körperliche Übungen auszuführen, und eine dritte ist geistiges Qi-gong. Heike Koch zeigte an einigen Beispielen, wie mit moderner Wissenschaft nachgewiesen werden kann, dass und z.T. wie Qi-gong wirkt. In der anschließenden Diskussion ging es darum, ob es überhaupt Sinn macht, Qi-gong mit westlicher Wissenschaft nachweisen zu wollen, wo es doch bereits eine östliche Erklärung dafür gibt. Andererseits wurde dem entgegengehalten, dass man in unserem Kulturkreis sicherlich die Akzeptanz erhöhen kann, wenn man sich dem Phänomen auch mit unserem Denken nähert.

In zwei weiteren Vorträgen haben Robert Gansler und Reinhard Köcher ihre Vorstellungen vom Aufbau dieser Welt ausführlich dargelegt. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, dieses im Detail auszuführen und es sei deshalb auf deren Webseiten verwiesen (www.gruppederneuen.de, www.informations-energetik.de.vu). Robert Gansler sieht alle Strukturen dieser Welt auf die Platonischen Körper zurückgeführt, von denen sich alles andere ableitet. Diese Platonischen Körper sind aus Strings aufgebaut, die man im Sinne der String-Theorie auffassen kann. Reinhard Köcher führte aus, dass der Goldene Schnitt die Grundlage von allem ist und der Raum keinesfalls unter sechs Dimensionen haben kann.

Wie immer gab es bei dem Treffen auch Entspannungsübungen (Qi-gong) und einen langen Spaziergang am Samstag Nachmittag. Die Frühstücke und Abende waren von regem Gedankenaustausch geprägt, ebenso wie die Kaffeepausen. Auch das Wetter spielte mit, so dass es sich tatsächlich um ein Frühlingstreffen handelte. Das Ambiente im Tagungshotel Reweschnier war sehr schön und auch die umgebende hügelige Landschaft optisch eine Wohltat.

Notabene: Für die meisten TeilnehmerInnen begann die Treffen bereits am Freitag Abend. Bei gutem Essen und Getränken gab es in dem gemütlichen Tagungshotel bereits viele anregende – und fröhliche – Gespräche. Am hitzigsten wurde es bei dem Thema: „Gibt es einen freien Willen?“. Die Diskussion gipfelte am Ende in der Frage, ob man das nächste Bier freiwillig bestelle, oder ob man gar nicht anders könne. Im Endeffekt wurde es dann meist bestellt und die Antwort auf die Frage blieb offen. Allerdings bekam der Hauptprotagonist des Determinismus an diesem Abend seinen Spitznamen für das Treffen: der Determinator.

Im Folgenden noch einige Links zu Kurzfassungen der Vorträge oder den Webseiten der Vortragenden, auf denen weitere Informationen und z.T. die vollständigen Beiträge zu finden sind.