Homöopathie und Information

Vom 28. bis 30. Juni traf sich die Deutsche Gruppe des Scientific and Medical Network (SMN) in der Samuel-Hahnemann-Stiftung (www.samuel-hahnemann-stiftung.de) in Simmerath-Woffelsbach. Das Thema des Treffens war Homöopathie und Information. Dr. Eckehard Eibl, Leiter der Stiftung und Mitglied des SMN stellte die sehr schönen Räumlichkeiten für unser Treffen zur Verfügung. Ein Drittel der mehr als 20 TeilnehmerInnen war von der Samuel-Hahnemann-Stiftung, die anderen von der Deutschen Gruppe des SMN.

TeilnehmerInnen des Treffens in SimmerathGisela Eibl, praktizierende Homöopathin, führte in die klassische Homöopathie, wie sie von Samuel Hahnemann gelehrt wurde, ein. Sie erläuterte ebenfalls die von Hahnemann entwickelte, heute von Homöopathen aber nur noch selten vertretene Miasmenlehre. Diese typologisiert Patienten in vier Gruppen, die die Entstehungsgeschichte von Krankheiten verdeutlichen soll. Die klassische Homöopathie legt großen Wert auf die Entstehungsgeschichte von Krankheiten (Anamnese) und nicht so sehr darauf, sofort ein Medikament – und schon gar kein Komplexmittel – zu verschreiben. Wenn homöopathische Mittel verschrieben werden, ist die Verdünnung von sehr großer Bedeutung (C, D, M, LM). Die klassische Homöopathie wird als ein holistischer Ansatz verstanden, der zumindest zu Beginn bei der Anamnese relativ zeitaufwendig ist.

Nach der allgemeinen Einführung erläuterte Hartmut Fehr, ein Biologe von der Samuel-Hahnemann-Stiftung, die Anforderungen der Homöopathie an das biologische System. Er machte deutlich, dass die Wechselwirkung zwischen einem Homöopathikum und dem biologischen System äußerst komplex ist. Teilweise kann die Reaktion des Körpers auf ein Medikament in Sekunden erfolgen, manchmal benötigt es viel Zeit, um überhaupt eine Reaktion zu erkennen. Es ist deshalb äußerst schwierig und wohl auch erst in Ansätzen möglich, zu erkennen und erklären, welche Reaktionen im menschlichen Körper nach der Anwendung eines Mittels ablaufen.

Dr. Eckehard Eibl, ebenfalls Biologe, ging danach auf einige Modelle der Erklärung der Wirksamkeit homöopathischer Mittel ein. Er konzentrierte sich dabei besonders auf die Rolle von Wasser als Informationsträger. Wasser spielt voraussichtlich eine wichtige, wenn nicht die Schlüsselrolle. Er führte die Forschungsarbeiten von Chaplin (www.sbu.ac.uk/water), über Information, Strukturen und Kluster in Wasser vor. Wasser hat ein sehr hohes Potenzial, Informationen aufzunehmen und zu speichern. Eckehard Eibl zeigte Bilder von Eiskristallen des Japaners Masuru Emoto, die unter verschiedenen physikalischen und auch emotionalen Zuständen entstanden. Besonders eindrucksvoll erschien der Vergleich von Kristallbildung bei Musik von Beethoven sowie Heavy Metal Musik.Dr. Eckehard Eibl, Samuel-Hahnemann-Stiftung bei seinem Vortrag

Als dritter Biologe sprach Dr. Stephan Krall vom SMN über die Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Fritz-Albert Popp und Dr. Jacques Benveniste. Popp, Biophysiker und Mitglied der Deutschen Gruppe des SMN, forscht seit fast dreißig Jahren in Marburg, Karlsruhe und jetzt Neuss über Biophotonen. In der 80ger Jahren führte er einen Forschungsauftrag für das Bundesgesundheitsamt über die Wirkungsweise homöopathischer Mittel durch. Er benutzte dabei die von ihm entwickelte Methode der Abstrahlung von Biophotonen von lebendigen Systemen, eingeschlossen Zellkolonien. Seine Schlussfolgerung nach über fünfjähriger Forschung war, dass es äußerst schwierig ist, eine signifikante Wirkung homöopathischer Mittel statistisch nachzuweisen. Je komplexer das System, desto besser zeigen solche Mittel ihre Wirkung, aber desto mehr Faktoren beeinflussen die Wirkung, die nur mit einem sehr hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand erfasst und verrechnet werden können. Dennoch schlussfolgerte Popp, dass die Wirkung vieler allopathische Medikamente keineswegs überzeugender nachgewiesen ist als die von homöopathischen und legte eine mögliche Theorie der Wirkung homöopathischer Mittel vor.

Dr. Jacques Benveniste, ein französischer Forscher und ebenfalls Mitglied des SMN, wurde in der Forschungsszene weltbekannt durch seine Arbeiten über das „Gedächtnis des Wassers“ Ende der 80er Jahre. Seine Gruppe, die damals in einem der größten Forschungsinstitute Frankreichs arbeitete, veröffentlichte 1988 einen Artikel in der berühmtesten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature (Vol. 333, Nr. 6176). In den Untersuchungen kam die Gruppe zu dem Schluss, dass hohe („homöopathische“) Verdünnungen von Immunglobulin E (IgE) Antikörpern Histamin Degranulation in menschlichen Körperzellen auslöst. Das dürfte nach klassischer Theorie nicht stattfinden, da in der Lösung statistisch gesehen keine Antikörper mehr vorhanden waren. Die Veröffentlichung löste einen Wissenschaftsskandal aus und nach Jahren der Auseinandersetzung mit seinen Vorgesetzten verlor Benveniste seine Stelle am Institut. Er gründete daraufhin ein eigenes kleines Forschungsinstitut und hat dort seit Jahre das damalige Experiment und viele weitere mit positiven Ergebnissen durchgeführt (www.digibio.com). Trotzdem wird er bis heute von der offiziellen Wissenschaftsgemeinde nicht anerkannt.

Das Treffen wurde am Sonntag durch zwei weitere Vorträge abgeschlossen. Joerg Dao, ein Musiker und Trainer, führte in seine Methode der Aufmerksamkeit als Forschungsinstrument der Zukunft ein. Er führte ein Dreieck vor, bestehend aus Aufmerksamkeit (= Geist), Energie und Körper. Wenn jemand mit körperlichen Beschwerden konfrontiert ist, muss er oder sie zurück gehen zu den Energien, die diese hervorrufen bis hin zu den ersten Reaktionen auf ein Ereignis, das die Freisetzung dieser Energien hervorgerufen hat und schlussendlich die Beschwerden verursacht.

Dr. Lutz Wilde, ein Biophysiker, stellte seine persönlichen Erfahrungen mit den Effekten homöopathischer Medikamente auf seine Aura vor. Er testete verschiedene Mittel im gesunden und kranken Zustand. Die Wirkung war sehr unterschiedlich und manchmal überraschend. Im kranken Zustand wird die („beschädigte“) Aura meist geheilt, und Lücken scheinen aufgefüllt zu werden. Im gesunden Zustand läuft eine Welle über den Rücken und erzeugt somit einen nicht minder starken Effekt.

 Wie in allen vorherigen Treffen, haben wir auch in diesem wieder versucht, mindestens soviel Zeit für die Diskussion wie für die Vorträge einzuplanen. Die intensiven Diskussionen können hier leider nicht wiedergegeben werden, stellen aber einen wesentlichen Teil unserer Treffen dar. Sie wurden aber diesmal erstmalig vollständig auf MiniDisc aufgezeichnet.

In unseren Treffen benutzen wir nicht nur unseren Geist und unsere Intuition, sondern frischen auch unsere Körperenergie auf. Deshalb bot Cornelia Schichtel in dem schönen Garten der Stiftung Qi Gong Übungen für Interessierte an. Am Samstag hatten wir darüber hinaus die Gelegenheit für einen ausführlichen Spaziergang zum nahe gelegenen See.

Am Samstag Abend bot Jörg Dao eine spezielle Meditation zur Intensivierung der Aufmerksamkeit an. Für unser leibliches Wohl offerierten unsere Gastgeber und ihre Helfer ein ausgesprochen köstliches Mittagessen am Samstag und Sonntag in einem sehr schönen Ambiente sowie die Bewirtung für die Pausen.

Am Ende des Treffens hatten wir als letzten Tagesordnungspunkt auf unserer Agenda das Finale der Fußballweltmeisterschaft, Deutschland gegen Brasilien. Die meisten TeilnehmerInnen schauten es auf einem eigens herbeitransportierten Großbildschirm an. Nach dem Schlusspfiff stellten wir zwei Dinge fest: 1) SMN Mitglieder können grundlegende Gefühle zeigen wie „Schiri geh nach Hause“ und 2)  sie waren leider nicht in der Lage, das Ergebnis des Spiels mental zugunsten von Deutschland zu beeinflussen. Aber es herrschte dennoch beim Auseinandergehen eine große Zufriedenheit, nicht nur über die Vize-Weltmeisterschaft, sondern vor allem das überaus gelungene Treffen.